Wenn es um Glücksspielgesetze und -regulierungen in den USA geht, gibt es nur wenige Märkte, die so viel Aufmerksamkeit (aber auch Frustration) auf sich ziehen wie Kalifornien. Der Golden State mit circa 40 Millionen Einwohnern und einer äußerst schützenden Struktur für das Glücksspiel in der Trägerschaft der indigenen Gemeinschaften bietet ein enormes Potenzial, aber kaum sofortigen Zugang für Online-Glücksspielbetreiber. Digitales Wetten ist weitgehend tabu, Wahlinitiativen sind gescheitert, und die etablierten Interessengruppen haben die rechtliche Diskussion weiterhin fest im Griff.
Und dennoch ist dies ein Markt, der nicht ignoriert werden kann – und den man nicht ignorieren sollte. Von lizenzierten Rennwetten über ADW-Plattformen (Advance Deposit Wagering sind Vorauszahlungswetten) bis hin zu ersten Anzeichen einer Vorbereitung der indigenen Betreiber auf eine regulierte digitale Zukunft: die Rahmenbedingungen verändern sich, wenn auch langsam. Für Betreiber mit langfristigen Zielen und einem realistischen Blick auf die Hürden gibt es schon heute lohnende Möglichkeiten, die vor einem möglichen großen gesetzlichen Durchbruch genutzt werden können.
Dieser Artikel zeigt, was derzeit tatsächlich erlaubt ist, was möglich sein könnte und wo sich Chancen auftun. Er bietet Betreibern damit einen fundierten, vorausschauenden Überblick über den Glücksspielmarkt in Kalifornien im Jahr 2025.
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Ein kurzer Überblick über die Glücksspielgeschichte Kaliforniens

Noch bevor Kalifornien seinen Ruf mit Gold, Technologie und Hollywood-Träumen innehatte, spielte das Glücksspiel dort längst eine Rolle. Die indigenen Gemeinschaften spielten bereits seit Jahrhunderten traditionelle Handspiele und setzten auf Waren bei zeremoniellen Anlässen. Und das schon lange bevor die ersten europäischen Siedler eintrafen.
Anfang des 19. Jahrhunderts war Glücksspiel fester Bestandteil des Alltags. Kartentische und Würfelspiele verbreiteten sich von den Bergarbeiterlagern in aufstrebende Städte, während Goldsucher ihrem Glück im Goldrausch nachjagten. Wetten waren Teil des risikofreudigen Geistes, der die frühe Frontier prägte.
Mitte des 19. Jahrhunderts waren Spielhallen in Städten wie San Francisco oder Sacramento bereits fester Bestandteil des Stadtbildes – auch wenn die Gesetzgebung der Popularität hinterherhinkte. 1872 untersagte der California Penal Code (Paragraf 330) zahlreiche Glücksspiele wie Faro, Monte oder Roulette und stellte sie als Gefahr für die öffentliche Moral dar. Dennoch blühte das illegale Glücksspiel weiter und führte über Jahrzehnte zu einem ständigen Tauziehen zwischen Regulierung und Nachfrage.
Ein Wendepunkt kam 1984, als die Wähler per Proposition 37 die Einführung der California State Lottery beschlossen. Damit zeichnete sich ein gesellschaftlicher Kurswechsel ab. 1987 folgte ein Urteil des Obersten Gerichtshofs der USA im Fall California v. Cabazon Band of Mission Indians, das die Souveränität der Stämme bestätigte, Glücksspiel auf eigenem Land anzubieten. Dies ebnete den Weg für den Indian Gaming Regulatory Act (IGRA) im Jahr 1988 und später für eine Reihe von Tribal-State-Compacts, den Glücksspielabkommen zwischen indigenen Stämmen und US-Bundesstaaten, ab 1999.
Cardrooms, die sogenannte Non-Banked Games wie Poker anbieten, blieben legal, solange sie lizenziert waren. Im Jahr 2001 wurde bei Pferderennen das sogenannte Advance Deposit Wagering (ADW) eingeführt, wodurch eine legale Form des Online-Wettens in den Bundesstaat gelangte. Wiederholte Abstimmungen, die eine breitere Legalisierung von Online-Glücksspiel und Sportwetten zum Ziel hatten (vor allem die Propositions 26 und 27 im Jahr 2022), sind jedoch gescheitert. Dies geschah oft inmitten von Auseinandersetzungen zwischen kommerziellen und indigenen Interessengruppen.
Zeitleiste wichtiger Glücksspiel-Meilensteine in Kalifornien
Ein kompakter Überblick über die Ereignisse, die den heutigen Glücksspielrahmen in Kalifornien geprägt haben.
1872: Kalifornien erlässt den Penal Code (Paragraf 330), der Faro, Monte, Roulette, Fan-Tan und andere Banking- oder Percentage-Spiele verbietet.
1933: Pari-Mutuel-Wetten auf Pferderennen werden im gesamten Bundesstaat legal.
1976: Ein neues Gesetz erlaubt wohltätiges Bingo für gemeinnützige Organisationen.
1984: Die Wählerschaft genehmigt die California State Lottery (Proposition 37).
1987: Das Urteil des Obersten Gerichtshofs im Fall Cabazon Band stärkt die Glücksspielrechte der indigenen Stämme.
1988: Der Indian Gaming Regulatory Act (IGRA) legt die bundesweite Grundlage für Glücksspiele der indigenen Stämme fest.
1999: Erste Glücksspielabkommen zwischen indigenen Stämmen und dem Bundesstaat werden unterzeichnet, die den Betrieb von Class-III-Casinos (also vollwertige Casinos mit Tischspielen und Spielautomaten) formalisieren.
2000: Proposition 1a wird verabschiedet, was die Glücksspielrechte der indigenen Stämme erweitert und sichert.
2001: Advance Deposit Wagering (ADW) für Pferderennen wird genehmigt.
2022: Die Propositions 26 und 27 scheitern, wodurch Online-Sportwetten weiterhin illegal bleiben.
2023: Das Moratorium für die Expansion von Cardrooms (Spielbanken, die vor allem Kartenspiele wie Poker anbieten) wird bis zum 1. Januar 2043 verlängert.
2024: Neue Überwachungs- und Werbevorschriften für Cardrooms treten in Kraft.
Die aktuelle Glücksspielsituation
In der Praxis bleiben die Casinos der indigenen Stämme das Rückgrat von Kaliforniens Glücksspielsektor und dominieren das Offline-Glücksspiel mit Spielautomaten und Tischspielen im Rahmen von bundesstaatlichen Abkommen. Online-Sportwetten und iGaming bleiben verboten, mit Ausnahme des streng regulierten Advance Deposit Wagering auf Pferderennen. Während Pferderennbahnen und Cardrooms begrenzte Möglichkeiten bieten, steht der Weg zu einer breiteren digitalen Expansion weiterhin vor erheblichen politischen und rechtlichen Hürden.
Tribal Casinos
Mehr als 60 Casinos der indigenen Stämme operieren unter bundesweit genehmigten Abkommen und bieten eine Vielzahl von Spielen an, darunter Spielautomaten, Tischspiele und Bingo. Diese Einrichtungen bilden das Rückgrat der legalen Glücksspielindustrie in Kalifornien.
Cardrooms
Mit Stand Juli 2025 sind noch 80 lizenzierte Cardrooms im ganzen Bundesstaat aktiv. Es sind nur Non-Banked Card Games (Kartenspiele, bei denen nicht gegen das Haus gespielt wird) erlaubt, und ein Moratorium verbietet die Erteilung neuer Cardroom-Lizenzen bis 2043.
Pferderennen und ADW
Pari-Mutuel-Wetten auf Pferderennen sind sowohl auf den Rennbahnen als auch online über ADW-Plattformen legal.
Staatliche Lotterie
Die 1985 gestartete California Lottery wird als staatlich geführtes Monopol betrieben. Einzelhändler müssen lizenziert sein, und alle Gewinne fließen in die Finanzierung öffentlicher Bildungseinrichtungen.
Online Glücksspiel
Online-Casinospiele sind in Kalifornien nicht erlaubt. Es existiert kein Lizenzierungsrahmen, und frühere Abstimmungen zur Legalisierung von Online-Sportwetten wurden entschieden abgelehnt.
Social Casinos und Sweepstakes
Social Casinos operieren weiterhin in einer rechtlichen Grauzone. Obwohl sie weit verbreitet sind, sehen sich Plattformen wie Stake.us seit geraumer Zeit rechtlichen Anfechtungen ausgesetzt, die ihre Einhaltung der staatlichen Gesetze in Frage stellen.
Der derzeit am besten zugängliche Weg in den kalifornischen Markt für iGaming-Betreiber und -Anbieter bleibt die Partnerschaft mit indigenen Stämmen oder der Erwerb einer ADW-Lizenz für Pferderennen. Darüber hinaus stoßen Bemühungen, digitales Wetten zu liberalisieren, weiterhin auf Widerstand sowohl von Wählern als auch von indigenen Regierungen. Für Spieler sind Tribal Casinos, Pferderennwetten (online und offline) und die Lotterie die einzigen vollständig legalen Formen des Glücksspiels. Sportwetten bleiben verboten, und es gibt keine lizenzierten Online-Casinos für die Einwohner Kaliforniens.
ADW-Lizenzierung: Kaliforniens versteckter Zugang zu Online-Wetten
In einem Bundesstaat, der digitale Wetten streng reglementiert, stellt das Advance Deposit Wagering (ADW) die einzige legale Möglichkeit dar. Es ermöglicht es den Einwohnern Kaliforniens, online auf Pferderennen zu wetten, allerdings erst nachdem sie im Voraus ein Konto bei einem lizenzierten ADW-Anbieter wie TVG, Xpressbet oder TwinSpires, erstellt und aufgeladen haben. Diese Vorauszahlungsstruktur ist der Grund, warum ADW den Gesetzen Kaliforniens entspricht.
ADW wurde bereits im Jahr 2002 unter dem Business and Professions Code 19604 legalisiert und wird weiterhin streng vom California Horse Racing Board (CHRB) reguliert. Die CHRB lizenziert und überwacht alle autorisierten ADW-Anbieter.
Derzeit ist dies die einzige legale Form des Online-Wettens im Golden State. Das macht es zu einem wertvollen, wenn auch eng begrenzten Einstiegspunkt für Betreiber. Es lohnt sich für alle, die den Markt testen möchten, ohne auf eine vollständige iGaming-Reform zu warten.
Wer kann eine ADW-Lizenz beantragen?
Nun stellt sich natürlich die Frage, wer eine dieser legalen Online-Pferdewetten-Plattformen in Kalifornien betreiben darf. Es ist ein sehr begrenzter Kreis! ADW-Lizenzen werden typischerweise an etablierte Rennvereinigungen oder erfahrene Wettanbieter mit einer soliden Erfolgsbilanz im Bereich der Pari-Mutuel-Wetten vergeben. Dies ist kein schneller Weg für Sportsbook-Marken, da Kalifornien Bewerber mit echten Verbindungen zum Rennsport und lokaler Glaubwürdigkeit bevorzugt.
Die Anträge werden immer von der CHRB geprüft. Dabei werden Finanzdaten, die Compliance-Historie, technische Fähigkeiten und Eigentumsverhältnisse sorgfältig untersucht. Betreiber benötigen außerdem eine Geschäftsadresse und müssen sich strikt an die Regeln der CHRB halten. Einfach gesagt: Ohne eigene Erfahrung im Rennsport oder einen entsprechenden Partner stellt der Markteintritt eine große Hürde dar.
Betriebsanforderungen und Compliance-Erwartungen
Wer eine Genehmigung für den Betrieb erhält, muss die detaillierten Erwartungen des Bundesstaates an technische, finanzielle und spielorientierte Standards erfüllen.
Gemäß dem kalifornischen Business and Professions Code § 19604(f) müssen Betreiber ihre Systeme vollständig in die Live-Pools der Rennbahnen integrieren. Das bedeutet, dass alle über ADW platzierten Wetten in dieselbe Pari-Mutuel-Struktur einfließen müssen wie Wetten, die vor Ort stattfinden. Dies ist eine gesetzliche Vorgabe und nicht verhandelbar. Spieleridentitätsprüfungen sind ebenfalls gemäß § 19604(b) obligatorisch. Das CHRB verlangt von den Betreibern, Alter, Standort und Kontofinanzierung zu verifizieren, bevor die erste Wette platziert werden kann.
Die tägliche Berichterstattung ist ebenfalls Teil der Vereinbarung, wie in (§ 19604(f)(7)) festgelegt, und umfasst alles von Handle-Zusammenfassungen bis hin zu Abrechnungsdaten. Aufzeichnungen müssen gemäß den standardmäßigen CHRB-Durchsetzungsverfahren für behördliche Inspektionen verfügbar sein. Genauso wichtig sind die Regeln zum verantwortungsvollen Glücksspiel. Während Selbstausschlussprogramme und klare Offenlegungen zu Quoten und Risiken explizit erwartet werden, sind Einzahlungslimits in der Regel Teil des Best Practices von Betreibern. Diese sollten jedoch in den individuellen Lizenzbedingungen bestätigt werden.
Hinweis
Für eine vollständige Aufschlüsselung der technischen Standards, Betriebsanforderungen und Compliance-Verpflichtungen im Zusammenhang mit ADW-Lizenzen veröffentlicht das California Horse Racing Board (CHRB) detaillierte regulatorische Leitlinien. Dies umfasst Regeln zur Pool-Integration, Berichtsprotokolle, Spielerüberprüfungssysteme und andere damit verbundene Angelegenheiten. Betreiber können die offiziellen Dokumente direkt über die veröffentlichten Regeln und Vorschriften der CHRB unter folgendem Link einsehen: CHRB Website.
Kommerzielles Potenzial und Grenzen von ADW-Plattformen
Die ADW-Lizenzierung bietet zwar eine seltene Eintrittsmöglichkeit in Kaliforniens digitalen Wettmarkt, ist aber, wie bereits erwähnt, durch den Business and Professions Code § 19604 an einen strengen rechtlichen Rahmen gebunden. Betreiber können sich engagieren, aber nur zu den Bedingungen des Staates, was bedeutet, dass der Spielraum eng und das Wachstumspotenzial begrenzt ist.
Gemäß § 19604(a) erlauben ADW-Lizenzen nur Pari-Mutuel-Wetten auf Pferderennen. Das bedeutet: keine festen Quoten, keine Sportwetten und auch keine Online-Casino-Inhalte. Der Kundenstamm ist treu, aber noch immer eine Nische. Das Wachstum hängt somit primär von der Kundenbindung und nicht von der Neukundengewinnung ab. Dennoch hat es für diejenigen, die strategisch (und langfristig) denken wollen, einen Wert.
Einige Betreiber nutzen zum Beispiel ADW als Instrument zum Markenaufbau, um sich bereits jetzt eine Präsenz in Kalifornien zu sichern und setzen dabei auf eine breitere Legalisierung in der Zukunft. Andere schließen Affiliate-Verträge ab oder prüfen White-Label-Vereinbarungen mit bestehenden ADW-Anbietern, um im Rahmen der Gesetze zu bleiben und gleichzeitig den Markt zu testen.
Darüber hinaus sind natürlich auch regulatorische Hindernisse zu berücksichtigen. Marketing- und Werbeaktivitäten werden durch § 19604(f)(5) geregelt, was eine Genehmigung durch das CHRB erfordert, um die Einhaltung der Verbraucherschutzstandards zu gewährleisten.
Obwohl ADW allein kein Game-Changer sein wird, bleibt es für diejenigen, die frühzeitig eine Marktpräsenz aufbauen oder das Publikumsinteresse innerhalb der rechtlichen Grenzen testen möchten, eine solide Möglichkeit.
Strategische Präsenz in einem eingeschränkten Markt
Während die ADW-Lizenzierung der einzige formelle Zugang zu Online-Wetten in Kalifornien bleibt, suchen einige Unternehmen weiterhin nach legalen Wegen, um ihre Markensichtbarkeit und Marktbekanntheit aufrechtzuerhalten, ohne Wetten anzubieten. Dies schafft zwar keine direkten Marktzugangsrechte, verdeutlicht jedoch, wie Glücksspielmarken ihre Relevanz in eingeschränkten Umgebungen bewahren.
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Sponsoring- und Medienpartnerschaften
Einige Betreiber schaffen Markenbekanntheit durch Sponsoring-Deals mit lokalen Sportteams, Mediennetzwerken oder hochkarätigen Events. Diese Initiativen erhöhen vor allem die öffentliche Vertrautheit, selbst dort, wo Wetten verboten bleiben.
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Inhalte im Affiliate-Stil mit Free-to-Play Tools
Andere Marken binden ihr Publikum mit informativen Inhalten, Quoten-Vorschauen und Free-to-Play-Plattformen, die in Sportnachrichtenportalen oder Apps integriert sind. Obwohl diese Angebote keine Wettabgabe ermöglichen, bieten sie lokalen Sportfans Bildung und Unterhaltung.
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Minderheitsbeteiligungen und Akquisitionen
Einige wenige Unternehmen positionieren sich strukturell, indem sie in Unternehmen investieren, die ADW-Lizenzen besitzen oder in den Bereichen Medien und Rennsport tätig sind. Solche Investitionen gewähren zwar keine Glücksspielvorteile oder Online-Marktzugang, werden aber oft getätigt, um lokale Kenntnisse zu erweitern und sich auf zukünftige rechtliche Veränderungen vorzubereiten.
Regulierungsbehörden für Glücksspiele und welche Rolle sie spielen
Während Kaliforniens Glücksspielgesetze die Regeln und Vorschriften festlegen, setzen seine Regulierungsbehörden diese in die Praxis um. Diese Kommissionen und Gremien kümmern sich um alles, von der Lizenzierung und Compliance bis hin zu Durchsetzungsmaßnahmen, die die operativen Grenzen für alle legalen Glücksspiele definieren.
Hier sind die führenden Behörden, die Glücksspielaktivitäten im US-Bundesstaat Kalifornien regeln:
California Gambling Control Commission
Die California Gambling Control Commission (CGCC) bildet das Zentrum des regulatorischen Rahmens für Glücksspiele im Bundesstaat. Ihre Hauptaufgabe ist die Lizenzierung von Cardrooms, externen Dienstleistern für sogenannte Proposition Player Services sowie von Schlüsselpersonal. Darüber hinaus überwacht sie Teile des Tribal Gaming, also des von indigenen Gemeinschaften betriebenen Glücksspiels, im Rahmen spezieller Vereinbarungen (State Compacts) zwischen den Stämmen und dem Bundesstaat.
In enger Zusammenarbeit mit dem Bureau of Gambling Control legt die CGCC verbindliche Regeln fest, schlichtet Streitfälle und prüft sorgfältig, ob Bewerber für eine Lizenz die erforderliche Eignung mitbringen. Für Betreiber fungiert die Kommission gleichzeitig als Türhüter und Schiedsrichter – und stellt sicher, dass Integrität und Fairness im legalen Glücksspielmarkt Kaliforniens gewahrt bleiben.
The Bureau of Gambling Control
Das Bureau of Gambling Control (BGC) ist die oberste Glücksspiel-Vollzugsbehörde Kaliforniens und untersteht dem California Department of Justice (Justizministerium). Das Aufgabenfeld reicht von der Durchführung umfassender Background-Checks und Compliance-Prüfungen bis hin zu Ermittlungen bei Regelverstößen oder strafbaren Handlungen im Zusammenhang mit Glücksspiel.
In enger Abstimmung mit der CGCC übernimmt das Bureau Lizenzprüfungen und die laufende Überwachung von Cardrooms, externen Dienstleistern und Tribal Casinos. Für Betreiber ist die Zusammenarbeit mit dem BGC ein zentraler Bestandteil, um die notwendige Eignung nachzuweisen und den hohen regulatorischen Standards des Bundesstaates gerecht zu werden.
California Horse Racing Board
Das California Horse Racing Board (CHRB) reguliert sämtliche Aspekte des Pferderennsports und des Pari-Mutuel-Wettens in Kalifornien. Es vergibt Rennbahnlizenzen, genehmigt Wettsysteme und stellt sicher, dass alle Vorschriften – einschließlich der Regeln für Advance Deposit Wagering (ADW) – eingehalten werden.
Darüber hinaus überwacht das CHRB die Integrität des Rennbetriebs, also von der Dopingkontrolle bis hin zur Finanzberichterstattung. Für iGaming-Unternehmen, die im Bereich ADW aktiv werden wollen, ist das CHRB die zentrale Behörde, die festlegt, wie Online- und Offline-Wetten auf Pferderennen genehmigt und auch verwaltet werden.
California Lottery Commission
Kalifornien verfolgt in der Glücksspielregulierung einen sehr vorsichtigen Ansatz. Dies wird am deutlichsten sichtbar in der streng kontrollierten Arbeit der California Lottery Commission. Sie überwacht den gesamten Betrieb der staatlichen Lotterie, vergibt Lizenzen an Verkaufsstellen, genehmigt neue Spiele und legt die operativen Rahmenbedingungen fest.
Das Ziel dabei ist klar: Die Erträge für die öffentliche Bildung maximieren – und gleichzeitig die Integrität aller Lotterieaktivitäten wahren. Für Betreiber und Zulieferer ist eine direkte Marktteilnahme nicht möglich, da die Lotterie ein staatliches Monopol ist. Dennoch dienen die Vorgaben der Kommission zu Werbung, verantwortungsbewussten Spielen und Händlerverhalten als wichtiger Referenzpunkt, um die allgemeinen regulatorischen Erwartungen im Bundesstaat zu verstehen.
Chancen und ein Ausblick
Geht es um Marktgröße, nimmt Kalifornien weiterhin den Spitzenplatz auf der Landkarte der USA ein. Mit circa 40 Millionen Einwohnern und einer Wirtschaftsleistung von 3,9 Billionen USD – offiziell die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt laut dem US Bureau of Economic Analysis – bleibt der Golden State 2025 eines der begehrtesten, wenn auch komplexesten, Ziele für ehrgeizige Glücksspielbetreiber.
Auch das öffentliche Interesse an Online-Wetten ist keineswegs erloschen. Laut einer Umfrage des Berkeley IGS Institute würden nur 33 % der Wähler in Kalifornien eine Legalisierung von Sportwetten kategorisch ablehnen. Das deutet eher auf Zurückhaltung als auf grundsätzliche Ablehnung hin. Die Unterstützung mag aktuell noch verhalten sein, doch politischer Spielraum ist somit vorhanden.
Derzeit ist legales Glücksspiel in Kalifornien größtenteils auf Tribal Casinos, lizenzierte Cardrooms, die staatliche Lotterie und Pferderennbahnen beschränkt. Der Weg zu einer umfassenderen Online-Öffnung ist durch politische Kämpfe blockiert – insbesondere zwischen mächtigen Koalitionen der indigenen Betreiber und kommerziellen Anbietern. Wer jedoch bereit ist, langfristig zu planen, findet schon heute Einstiegsmöglichkeiten. ADW-Plattformen (Advance Deposit Wagering) wie TVG und TwinSpires sind weiterhin erfolgreich am Markt aktiv. Zudem können strategische Partnerschaften mit indigenen Betreibern einen legitimen (wenn auch komplexen) Zugang zum regulierten Glücksspielmarkt Kaliforniens eröffnen.
Darüber hinaus, auch wenn die steuerlichen Rahmenbedingungen nicht als niedrig gelten, werden sie im Vergleich zu manch anderen aufstrebenden US-Märkten als gut handhabbar eingeschätzt. So brachte es Jason Robins, CEO von DraftKings, in einem Gespräch mit Politico wie folgt auf den Punkt: „Es gibt keinen anderen Bundesstaat, der unser langfristiges Wachstum so stark beeinflussen könnte wie Kalifornien.” Für ehrgeizige Betreiber ist die Botschaft sonnenklar: Größe, Wirtschaftskraft und die tief verwurzelte Sportkultur Kaliforniens machen diesen Markt zu einer einmaligen Chance einer ganzen Generation. Natürlich wird dabei vorausgesetzt, dass sich die politischen Hürden irgendwann überwinden lassen.
Doch der Blick nach vorn zeigt: Die Weichen für künftige Innovationen werden länger gestellt. Mehrere kalifornische Glücksspielbetreiber aus dem Tribal-Bereich investieren bereits in digitale Plattformen und bereiten sich damit auf eine Zukunft vor. Eine Zukunft, in der Mobile Wetten und iGaming vielleicht wieder zur Abstimmung stehen. Auch der technologische Wandel, von Blockchain-basierten Wettlösungen bis zu KI-gestützten Compliance-Systemen, rückt zunehmend in den stärkeren Fokus.
Die Vor- und Nachteile des kalifornischen Marktes für Glücksspielbetreiber
Kalifornien mag streng reguliert sein, wenn es um Glücksspiel geht. Doch die grundlegenden Marktbedingungen sind kaum zu übersehen. Hier ein Überblick, was den Golden State attraktiv macht und wo die größten Hürden liegen.
Vorteile des Marktes
Enormes unentschlossenes Potenzial
Mit circa 40 Millionen Einwohnern übertrifft Kalifornien die meisten regulierten Märkte, wenn es um die potenzielle Spielerbasis geht.
Starke Glücksspielkultur
Tribal Eine langjährige Vertrautheit mit Tribal Casinos, Cardrooms, Pferderennen und Lotteriespielen sorgt für eine solide Grundnachfrage.
Günstige Demografie für Online-Glücksspiel
Eine technikaffine, mobile-orientierte Bevölkerung mit hoher Smartphonerate und weit verbreiteter Nutzung digitaler Zahlungsmethoden.
ADW-Chancen (Advance Deposit Wagering)
Pferderennsport-Plattformen bieten aktuell einen der wenigen legalen Online-Zugangswege, während über umfassendere digitale Reformen noch diskutiert wird.
Verlässliche regulatorische Strukturen
Behörden wie die CGCC und das Bureau of Gambling Control sorgen für klare Richtlinien und transparente Vorgaben. Betreiber wissen genau, nach welchen Regeln gespielt wird.
Nachteile des Marktes
Digitale Angebote weiterhin nicht erlaubt
Derzeit sind Online-Casinospiele und Online-Sportwetten verboten. Digitale Betreiber haben nur sehr eingeschränkte legale Zugangsmöglichkeiten zum kalifornischen Markt.
Starker Einfluss des Tribal Gaming Interests
Die Betreiber der Tribal Casinos verfügen über erhebliches politisches Gewicht. Dies stellt immer wieder eine zentrale Hürde für die Legalisierung von breiterem iGaming dar.
Hohe Kosten für Volksabstimmungen
Eine landesweite Kampagne für eine Gesetzesänderung kostet mehrere Hundert Millionen US-Dollar. Der Markteintritt ist sowohl politisch als auch finanziell eine enorme Herausforderung.
Worauf Sie in der kalifornischen Regulierungsdebatte unbedingt achten sollten
Für Glücksspielbetreiber mit Blick auf Kalifornien endet die Diskussion nicht bei der ADW-Lizenz. Im Gegenteil: sie ist nur der Auftakt zu einer viel größeren Debatte darüber, wohin sich der Markt entwickeln könnte und welche Schritte (möglicherweise) notwendig sind, um dorthin zu gelangen.
Im Zentrum des regulatorischen Stillstands stehen zwei mächtige Kräfte: die politisch einflussreichen Interessenvertretungen der Tribal Casinos und die finanzstarken kommerziellen Sportwettenbetreiber, die auf Online-Zugang drängen. Der Konflikt dieser beiden Lager zeigte sich im Jahr 2022 deutlich, als die „Propositions” 26 und 27 gleichzeitig zur Abstimmung standen. Keine der beiden Initiativen setzte sich durch. Die Wähler lehnten beides klar ab. Dies ist ein deutliches Signal dafür, dass selbst Milliardenbeträge für Werbekampagnen nicht ausreichen, wenn kein breiter Konsens und kein überzeugendes politisches Konzept dahinterstehen.
Ganz geschlossen ist die Tür allerdings noch nicht. Sie steht zumindest immer noch einen Spalt weit offen. Weit genug, um den Dialog am Laufen zu halten. Zwar brachten die jüngsten Sitzungsperioden des Parlaments keine bahnbrechenden Gesetze hervor, doch die Diskussionen sind konkreter geworden. So stehen zum Beispiel Themen wie verantwortungsvolles Spielen, Einnahmenverteilung und mögliche Regulierungsmodelle, die sowohl Tribal- als auch kommerzielle Interessen berücksichtigen, zunehmend im Fokus. Ein kleiner oder großer Lichtblick? Ja, denn parallel dazu investieren mehrere Tribes leise in eigene digitale Plattformen. Dies kann als ein Zeichen für eine mögliche strategische Neuausrichtung gedeutet werden. Weg von vollständiger Ablehnung hin zu künftiger Beteiligung.
Entscheidend ist jetzt, dass die ganze Thematik weiterhin in Fahrt bleibt und somit auch relevant ist. Gesetzesänderungen sind nicht kurzfristig zu erwarten, aber langfristig durchaus möglich. Das politische Umfeld Kaliforniens verändert sich – angetrieben durch die öffentliche Debatte über Spielerschutz, den unregulierten Offshore-Markt und die wirtschaftlichen Vorteile besteuerter digitaler Wetten. Die jüngsten Bemühungen einzelner Abgeordneter, Glücksspielgesetze erneut aufzugreifen, zusammen mit den Digitalisierungsplänen der Tribes, zeigen: Die Tür ist nicht endgültig verschlossen. Frühere Abstimmungsniederlagen haben zwar Gräben offengelegt, aber auch wertvolle Erkenntnisse geliefert. Erkenntnisse, die künftige, tragfähige Vorschläge formen könnten.
Kalifornien mag aktuell noch eingeschränkt sein, doch der US-Markt als Ganzes öffnet sich zunehmend. Die Strategien und Technologien, mit denen Sie in den Golden State gelangen können, sind dieselben, die auch in anderen US-Bundesstaaten zum Erfolg führen.
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