Glücksspielgesetze und Marktbedingungen in Oregon

Glücksspielgesetze und Marktbedingungen in Oregon

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Wer an den US-Glücksspielmarkt denkt, hat meist offene Lizenzen und harten Wettbewerb vor Augen. Oregons Glücksspielmarkt erzählt jedoch eine ganz andere Geschichte: Hier regiert der Staat, private Anbieter sind ausgeschlossen, und die Native American Tribes (anerkannte indigene Stämme mit eigenen Glücksspielverträgen) haben per „Tribal Compacts” exklusive Rechte.


Trotzdem sollte man Oregon nicht unterschätzen. Das spezielle Modell – staatlich kontrollierte Sportwetten, Tribal-Exklusivität und kaum Bewegung in Richtung Liberalisierung – birgt wertvolle Einblicke und könnte Hinweise auf künftige Entwicklungen geben. In diesem Leitfaden zeigen wir, wie Glücksspiel in Oregon heute wirklich funktioniert und warum der Markt für Branchenkenner einen genauen Blick wert ist. 




HINWEIS

Diese Informationen dienen nicht als Rechtsberatung und stammen ausschließlich aus öffentlich zugänglichen Quellen. Sie ersetzen keine professionelle juristische Beratung. Altenar übernimmt keine Haftung für deren Verwendung.




Die Entwicklung des regulierten Glücksspiels in Oregon


Kaum ein US-Bundesstaat ist beim Glücksspiel so selektiv und strategisch vorgegangen wie Oregon. Während im 19. und frühen 20. Jahrhundert Glücksspiel noch in den Hinterzimmern von Portland blühte, zogen staatliche Reformen dem Treiben früh den Stecker: Aus Sorge um Moral und öffentliche Ordnung wurde Glücksspiel weitgehend verboten.


Dieses Verbot prägte Oregon über Jahrzehnte. Doch wirtschaftliche Zwänge führten 1984 zu einer Kehrtwende: Die Bürger stimmten für die Einführung der Oregon State Lottery nicht aus Unterhaltungs-, sondern aus fiskalischen Gründen. Die neue Lotterie, fest in staatlicher Hand, sollte Schulen, Parks und soziale Programme finanzieren.


Zunächst beschränkte sich das Angebot auf Rubbellose und wöchentliche Jackpots wie Megabucks. Doch schon in den 1990er-Jahren folgte der nächste Schritt: 1992 kamen landesweit staatliche Video Lottery Terminals (VLTs) hinzu, vergleichbar mit Spielautomaten, aber vom Staat betrieben und überwacht. Ziel war ein sicheres, kontrollierbares Angebot als Antwort auf jahrzehntelang florierende illegale Pokerautomaten. Bereits Anfang der 2000er erzielten die VLTs jährliche Staatseinnahmen in dreistelliger Millionenhöhe.


Gleichzeitig wuchs der Einfluss der Native American Tribes: Nach dem „Indian Gaming Regulatory Act (IGRA)” von 1988 verhandelten die Stämme eigene Verträge und eröffneten klassische Casinos mit Tischen, Slots und später eigenen Sportwetten auf Basis eigener Souveränität und individueller Abkommen mit dem Staat Oregon. 


Mit dem Start von mobilen Sportwetten 2019 exklusiv via DraftKings und unter Kontrolle der Oregon Lottery wurde klar: Oregon setzt nicht auf Marktöffnung, sondern auf eine konsequente Verstaatlichung und Zentralisierung des Glücksspiels.


Zeitleiste zentraler Entwicklungen in Oregons Glücksspielmarkt


Hier finden Sie eine Zeitleiste mit einigen der wichtigsten Meilensteine in der Entwicklung der Glücksspielgesetzgebung und -regulierung in Oregon.


1984: Verfassungsänderung – Einführung der staatlichen Lotterie 1985: Start der Rubbellose und erster Megabucks-Jackpot 


1988: Oregon tritt dem Multi-State Lottery-Verbund (Lotto America) bei 


1991: Keno flächendeckend im Einzelhandel eingeführt 


1992: Video Lottery Terminals (VLTs) unter staatlicher Kontrolle 


1993: Erster Tribal Compact mit dem Grand Ronde Stamm 


2001: VLT-Nettoeinnahmen überschreiten $500 Millionen jährlich 2009: Staatspolizei übernimmt Aufsicht über Tribal Gaming 


2018: Entwicklung eines legalen Online-Sportsbooks durch die Lotterie 2019: DraftKings wird exklusiver Betreiber für mobile Sportwetten 


2022: Lotterie-Umsatz durch Sportwetten übersteigt $50 Millionen jährlich 


2024: Neues Datenschutzgesetz für Glücksspielanbieter tritt in Kraft


Wie Glücksspiel in Oregon heute funktioniert


In vielerlei Hinsicht ist Oregons aktuelles Glücksspielmodell die konsequente Fortführung seiner Geschichte: Der Markt wurde bewusst rund um staatliche Kontrolle und Verträge mit den indigenen Stämmen („Tribal Compacts”) aufgebaut. Das Ergebnis ist ein gezielt reguliertes Umfeld, das öffentliche Aufsicht klar über kommerzielles Wachstum stellt.


Im Zentrum dieses Systems steht die Oregon Lottery, die das Glücksspielgeschehen im Bundesstaat weiterhin dominiert. Zu den wichtigsten Umsatztreibern zählen klassische Lotteriespiele, Keno sowie ein flächendeckendes Netz staatseigener Video Lottery Terminals (VLTs). Diese Geräte sind nicht in Privatbesitz, sondern gehören dem Staat und werden zentral verwaltet verteilt über lizenzierte Standorte wie Bars und Restaurants im gesamten Bundesstaat. Jährlich werden hier Nettoumsätze von rund 1,18 Milliarden US-Dollar erzielt. Die erzielten Gewinne fließen direkt in öffentliche Dienste. Zuletzt wurden nahezu 947 Millionen US-Dollar in den Staatshaushalt transferiert, ein Rekordwert. 


Das gleiche Prinzip gilt für Sportwetten: Anders als beispielsweise New Jersey oder Colorado verfolgt Oregon keine offene Lizenzpolitik. Stattdessen handelt es sich um ein staatliches Monopol, bei dem die Oregon Lottery das exklusive Online-Wettangebot über DraftKings Sportsbook betreibt. Einwohner ab 21 Jahren können mobil auf professionelle Sportereignisse setzen, allerdings sind Wetten auf lokale College-Teams in der App ausgeschlossen. 


Im Bereich der landbasierten Sportwetten sind die von der US-Regierung anerkannten indigenen Stämme maßgeblich beteiligt: Mehrere Tribal-Casinos bieten eigene Retail-Sportsbooks (Schalterwetten) an, reguliert über sogenannte „Class III” -Verträge mit dem Staat. Das Angebot ist zwar breiter gefächert, jedoch auf das Gelände der jeweiligen Tribal Casinos und den stationären Betrieb begrenzt. 

Ein weiterer, spezialisierter Bereich ist Advance Deposit Wagering (ADW) auf Pferderennen. Das ist ein Online-Wettmodell, das separat von der Oregon Racing Commission reguliert wird. Trotz geringerem Bekanntheitsgrad werden in Oregon einige der höchsten ADW-Umsätze in den USA abgewickelt. 


Für potenzielle neue Anbieter ergibt sich daraus eine klare Ausgangslage: Oregon ist ein geschlossener Markt. Es gibt keinen kommerziellen Casinosektor, Sportwetten und VLTs sind fest in staatlicher Hand.  Die Zugangsmöglichkeiten für private Akteure sind extrem begrenzt. Für Spielende bietet das Modell jedoch ein hochreguliertes und rechtssicheres Umfeld. Gewinne ab 600 US-Dollar werden wie gewöhnliches Einkommen versteuert.


Das staatlich kontrollierte Sportwettenmodell in Oregon erklärt


Im Unterschied zu Bundesstaaten mit offenen Lizenzen und Wettbewerb setzt Oregon auf einen einzigen, vom Staat bestimmten Anbieter: DraftKings. Diese Konstruktion ergibt sich daraus, dass Sportwetten dem exklusiven Zuständigkeitsbereich der Oregon Lottery unterliegen. Nur sie ist nach geltendem Recht befugt, mobile und Online-Wetten im Bundesstaat anzubieten. 


Ursprünglich betrieb die Oregon Lottery mit „Scoreboard" eine eigene Sportwettenplattform. 2022 erfolgte dann der Strategiewechsel hin zum Partner-Modell: DraftKings wurde als exklusiver Sportsbook-Anbieter ausgewählt und betreibt seitdem die einzige legale Sportwetten-App im Bundesstaat. DraftKings agiert dabei nicht als lizenzierter privater Betreiber, sondern als beauftragter Dienstleister der staatlichen Lotterie. 


Für private Anbieter ist das Signal eindeutig: Es gibt kein Lizenzverfahren, keine Ausschreibung und keinen Markteintritt für weitere Sportwettenmarken. Oregons Modell behandelt Online-Sportwetten als integralen Bestandteil des Lotteriegeschäfts nicht als freien, kommerziellen Markt. Sämtliche Erlöse fließen über die Lotterie und werden so für staatliche Programme verwendet. 


Sofern der Staat seine Rechtsvorschriften nicht überarbeitet, bleibt den Anbietern, die Zugang zum Online-Wettmarkt in Oregon suchen, die Tür verschlossen – eine Ausnahme bilden möglicherweise potenzielle Dienstleistungen für die Lotterie selbst.


Wer ist wofür zuständig? Die Aufsicht über Glücksspiel in Oregon


Oregons Glücksspielsektor wird von einer Handvoll spezialisierter Behörden überwacht. Jede Instanz übernimmt eine eigene Rolle bei der Regulierung von staatlichem Glücksspiel, Tribal-Casinos, Pferdewetten und wohltätigem Glücksspiel. Gemeinsam sorgen sie für die rechtliche Integrität und die Aufrechterhaltung des Spielerschutzes im gesamten Markt.


Oregon Lottery Commission


Die „Oregon Lottery Commission” (staatliche Lotteriekommission) ist die zentrale Regulierungs- und Verwaltungsbehörde für sämtliche staatlich kontrollierten Glücksspielangebote in Oregon. Sie verantwortet den Betrieb von Ziehungsspielen, Keno sowie das flächendeckende Netz der staatseigenen Video Lottery Terminals, die in lizenzierten Spielstätten im gesamten Bundesstaat aufgestellt sind. Besonders relevant: Die Kommission besitzt die alleinige Aufsicht über Oregons staatlich gesteuerten Sportwettenmarkt und steuert die exklusive Partnerschaft mit DraftKings, dem einzigen legalen Anbieter mobiler Sportwetten in Oregon.


Neben dem operativen Geschäft ist die Kommission auch für die Finanzaufsicht zuständig. Sie stellt sicher, dass die Einnahmen aus der Lotterie in öffentliche Bereiche wie Bildung, Naturschutz, Veteranenunterstützung und Maßnahmen zum verantwortungsvollen Spiel fließen. Darüber hinaus legt sie die strategische Ausrichtung fest, genehmigt Haushaltspläne und fungiert als übergeordnete Aufsichtsbehörde für das gesamte staatlich regulierte Glücksspiel in Oregon.


Oregon State Police Gaming Division


Die „Oregon State Police Gaming Division” ist für die Durchsetzung von Regulierungen und die Einhaltung der Vorschriften im Tribal-Gaming-Sektor zuständig – also für die Glücksspielangebote der neun von der US-Regierung anerkannten indigenen Stämme Oregons. Grundlage sind individuelle Vereinbarungen (Tribal-State Compacts) zwischen dem Bundesstaat und den einzelnen Stämmen, die sogenannte Class-III-Casinospiele erlauben (klassische Tischspiele, Spielautomaten, etc.). Die Gaming Division übernimmt Hintergrundprüfungen für Lieferanten und Führungspersonal, prüft die Eignung von Lizenzbewerbern und kontrolliert die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben in allen Tribal-Casinos. 


Darüber hinaus überwacht sie die Umsatzmeldungen der Stämme und setzt die Vertragsbedingungen durch, oft in enger Zusammenarbeit mit den jeweiligen Tribal-Regulierungsbehörden und der National Indian Gaming Commission. Hierbei ist zu beachten, dass die Gaming Division keine staatlichen Glücksspielangebote wie Lotterie oder VLTs reguliert. Ihr Fokus liegt ausschließlich auf der Integrität und Legalität des Tribal-Gamings.


Oregon Racing Commission


Die „Oregon Racing Commission (ORC)” wurde bereits 1933 gegründet und reguliert sämtliche Pferderennwetten (Pari-Mutuel-Wetten) im Bundesstaat. Der fünfköpfige Vorstand wird vom Gouverneur ernannt und muss vom Senat bestätigt werden. Die ORC vergibt Lizenzen für Rennveranstaltungen, Rennteilnehmer (Trainer, Jockeys, Tierärzte), Off-Track-Betting-Standorte und Advance Deposit Wagering-Plattformen. 


Die ORC sorgt für umfassende Kontrolle sämtlicher Wett- und Rennaktivitäten, von der Lizenzierung über Compliance-Prüfungen bis hin zu Tierwohlstandards. Zum Lizenzprozess gehören u.a. Fingerabdrücke und Background-Checks. Die tägliche Überwachung vor Ort übernehmen sogenannte Stewards und Ermittler, die das Renngeschehen, die Einhaltung der Wettregeln und die Sicherheit überwachen. Kurz gesagt: Die ORC steht für das Gleichgewicht zwischen öffentlichem Vertrauen, Integrität der Branche und der wirtschaftlichen Stabilität des Pferderennsports in Oregon.


Oregon Department of Justice – Charitable Gaming Division (Gemeinnütziges Glücksspiel in Oregon)


Die „Charitable Gaming Division” des Oregon Department of Justice überwacht und reguliert gemeinnützige Glücksspielangebote wie Bingo, Tombolas (Raffles) und Monte-Carlo-Events (Casinoabende), gemäß den gesetzlichen Vorgaben von ORCS Chapter 464 und den entsprechenden Verwaltungsbestimmungen (OAR). Die Behörde vergibt Lizenzen an berechtigte Non-Profit-Organisationen und prüft sowohl das eingesetzte Spielmaterial als auch die Veranstaltungsorte für gemeinnütziges Glücksspiel. Zu ihren Aufgaben gehört die Prüfung von Lizenzanträgen, das Überwachen von Höchstgewinnen, die Kontrolle der zweckgebundenen Verwendung der Erlöse und die Durchführung von Inspektionen zur laufenden Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben. 


Außerdem geht die Charitable Gaming Division Beschwerden nach, kann Lizenzen aussetzen oder entziehen und sorgt so für die Einhaltung gemeinnütziger Ziele. Durch transparente Regeln und kontinuierliche Kontrolle stellt sie sicher, dass Community-Organisationen auf legalem Weg Spendengelder einnehmen können – und schützt gleichzeitig die Teilnehmer. Die Behörde leistet damit einen wichtigen Beitrag für soziale Projekte und wahrt die Integrität im spezialisierten Segment des Charity-Glücksspiels in Oregon. 


Die Rolle der Tribal Casinos und „Compacts” in Oregon


Tribal Casinos bilden das Rückgrat des landbasierten Glücksspielsektors in Oregon. Anders als in vielen US-Bundesstaaten, in denen kommerzielle Casinos dominieren, sorgt ein Verfassungszusatz (Article XV, Section 4(10)) dafür, dass private Casinos in Oregon verboten sind. Dadurch stehen die von der US-Regierung anerkannten indigenen Stämme im Mittelpunkt des stationären Glücksspiels.


Aktuell betreiben neun dieser Stämme in Oregon eigene Casino-Standorte auf Grundlage von sogenannten Class-III-Compacts – das sind Abkommen mit dem Bundesstaat, die wiederum durch den „Indian Gaming Regulatory Act (IGRA)” auf Bundesebene geregelt werden.


Die neun offiziellen anerkannten Stämme in Oregon sind:


  • Burns Paiute Tribe


  • Confederated Tribes of Coos, Lower Umpqua & Siuslaw Indians


  • Confederated Tribes of the Grand Ronde Community of Oregon


  • Confederated Tribes of Siletz Indians


  • Confederated Tribes of the Umatilla Indian Reservation


  • Confederated Tribes of Warm Springs


  • Coquille Indian Tribe


  • Cow Creek Band of Umpqua Tribe of Indians


  • Klamath Tribes


Durch diese Compacts ist es den Stämmen erlaubt, klassische Casino-Tischspiele, Spielautomaten, Video Poker, Keno sowie stationäre Sportwetten anzubieten. Jedoch ist dabei alles streng begrenzt auf das jeweilige Stammesgebiet. In der Praxis heißt das: Die Stämme halten ein faktisches Monopol auf das terrestrische Casino- und Sportwetten-Geschäft in Oregon. Jeder Compact regelt detailliert die Betriebsstandards, Lizenzbedingungen und Modelle zur Gewinnaufteilung zwischen Stamm und Staat. Die Kontrolle übernehmen sowohl die Tribal Gaming Commissions der einzelnen Stämme als auch die Oregon State Police Gaming Division, die für die Einhaltung der Regeln und die Überprüfung von Dienstleistern zuständig ist.


Kommerzielle Anbieter oder direkte Partnerschaften mit Tribal Casinos sind ausgeschlossen. Für bestimmte B2B-Dienstleister – etwa Technologieanbieter, Zahlungsdienstleister oder Content-Lieferanten – bieten die Tribal Casinos jedoch indirekte Marktchancen, sofern die jeweiligen Compacts und die Stammesbehörden dies erlauben. 


Kurzum: Wer Oregon als Zielmarkt betrachtet, muss das Prinzip der Tribal-Souveränität und die Exklusivität dieser Compacts verstehen. Ohne tiefgreifende Reformen wird dieses System weiterhin den Glücksspielmarkt des Bundesstaates prägen. 


Ausblick: Chancen oder geschlossener Markt?


Für private iGaming-Anbieter zählt Oregon zu den restriktivsten Glücksspielmärkten der USA. Das „Public-First”-Modell, getragen von der staatlichen Lotterie und den geschützten Tribal Casinos, lässt kaum Raum für externe Wettbewerber. Anders als in liberalen Bundesstaaten mit offenen Lizenzverfahren bleibt der Markt durch direkte staatliche Kontrolle und exklusive Compacts streng abgeschottet. 


Aktuell herrscht beim Online-Sportwettenmarkt ein staatliches Monopol: Die Oregon Lottery arbeitet exklusiv mit DraftKings zusammen, andere Plattformen können nicht einsteigen. Auch stationäre Sportwetten sind exklusiv den Tribal Casinos vorbehalten; die Compacts sichern ihnen diese Alleinstellung. 


Die Botschaft für potenzielle Marktteilnehmer ist klar: Derzeit ist Oregon kein offener Markt. Allerdings gibt es Anzeichen für mögliche Veränderungen. Anfang 2024 begann der Gesetzgeber, die Umsatzverteilung zwischen Lotterie und Tribal-Betreibern sowie den generellen Auftrag der staatlichen Lotterie zu prüfen. Zwar wurde bislang keine Gesetzesänderung beschlossen, doch signalisiert diese Überprüfung, dass das aktuelle Gleichgewicht zumindest hinterfragt wird. Ob daraus Reformen entstehen, ist offen. Anbieter sollten die Entwicklung in den nächsten 12 bis 24 Monaten aber aufmerksam verfolgen. 


Im Falle einer Liberalisierung könnte Oregon schnell zu einem attraktiven Markt avancieren. Schon jetzt übersteigt der jährliche Sportwetten-Umsatz US $800 Millionen und das trotz Ein-Anbieter-Modell. Die Öffnung für mehrere Sportwetten-Plattformen würde das Potenzial deutlich erhöhen, analog zum Wachstum in anderen US-Bundesstaaten. 


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Das Fehlen kommerzieller Casinos in Oregon verdeckt die tatsächliche Nachfrage. Mit etwa 4,3 Millionen Einwohnern und einer ausgeprägten Glücksspielkultur, insbesondere im Bereich der Video-Lotterie-Terminals und Lotterien, wäre der Bundesstaat prädestiniert für einen wettbewerbsfähigen Markt, der mehrere vertikale Segmente umfasst – vorausgesetzt, die verfassungsrechtlichen Hürden würden entfallen. Bis auf Weiteres bleibt das jedoch Theorie: Für internationale Anbieter empfiehlt sich Oregon als Zukunftsmarkt zu beobachten, nicht als kurzfristiges Expansionsziel.


Zentrale Chancen und Hürden für Anbieter


Oregons Glücksspielmarkt bietet für private Betreiber derzeit nur wenige realistische Einstiegsmöglichkeiten. Im Folgenden werden die strukturellen Stärken des Marktes und die wichtigsten Beschränkungen für den kommerziellen Zugang in allen Branchen dargelegt: 


Marktvorteile


  • Etabliertes Wettverhalten
    Staatliche Lotterieprodukte, Video Lottery Terminals (VLTs) und Tribal Casinos sorgen für eine kontinuierlich hohe Spieleraktivität.


  • Nachgewiesene Sportwetten-Nachfrage
    Allein über das exklusive DraftKings-Angebot wird jährlich ein Sportwetten-Umsatz von über 800 Millionen US-Dollar generiert – und das als einziger Betreiber.


  • Regulatorische Stabilität
    Langjährige, klar definierte rechtliche Rahmenbedingungen schaffen Planbarkeit und minimieren regulatorische Risiken.


  • Starke staatliche Infrastruktur
    Gute Internetabdeckung und eine hohe Akzeptanz für mobiles Wetten unter der erwachsenen Bevölkerung.


Marktnachteile


  • Keine kommerziellen Lizenzen erhältlich
    Sowohl Sportwetten- als auch Casino-Angebote sind für private Betreiber verschlossen.


  • Staatlich kontrolliertes Monopolmodell
    Die Oregon Lottery steuert sämtliche Online-Wettangebote und hält so den Zugang zum Markt exklusiv.


  • Exklusivrechte für Tribal Casinos im Retail-Bereich
    Stationäre Casinos und Sportwetten sind ausschließlich auf Stammesgebiet erlaubt.


  • Verfassungsrechtliches Verbot von kommerziellen Casinos
    Für eine Liberalisierung wäre eine Gesetzes- oder Verfassungsänderung notwendig.


  • Wenig Wettbewerbsmöglichkeiten
    Einstiegsmöglichkeiten beschränken sich auf B2B-Partnerschaften mit der Lotterie oder den Tribal Casinos.


  • Geringe politische Bereitschaft für Liberalisierung
    Die jüngsten gesetzlichen Überprüfungen konzentrieren sich vor allem auf die Aufteilung von Staatseinnahmen. Eine Öffnung des Marktes ist nicht in Sicht. 


Kommt in Oregon eine Kursänderung?


Auch wenn Oregons Glücksspielmarkt für private Anbieter und Betreiber weiterhin verschlossen bleibt, gibt es im Hintergrund erste Anzeichen für Bewegung. Im Jahr 2024 hat das Landesparlament mit dem „House Bill 3154”  eine umfassende Studie zu den Umsatzbeteiligungen zwischen der Oregon Lottery und den Tribal Casinos beauftragt. Ziel dieser Untersuchung ist es, zu überprüfen, ob die bestehenden finanziellen Strukturen noch im Sinne des öffentlichen Interesses sind und ob die Vorteile für die indigenen Stämme fair verteilt bleiben. Der Abschlussbericht, ursprünglich für September 2024 angekündigt, wurde bislang noch nicht veröffentlicht.


Ein weiteres Signal kam im Dezember 2024: Die Oregon Lottery  hat erstmals einen „Tribal Relations Activity Report” veröffentlicht, der die laufende Konsultation und den Dialog mit den neun anerkannten Stämmen detailliert beschreibt. Auch wenn der Fokus des Berichts auf Zusammenarbeit und weniger auf einer strukturellen Marktöffnung liegt, zeigt er doch, dass ein Austausch zwischen staatlichen und Tribal-Partnern im Gange ist. 


Für Betreiber bedeutet das: Der Markt erscheint nach außen hin starr – aber im Inneren findet ein gewisser Veränderungsprozess statt. Noch gibt es keine konkreten Gesetzesvorschläge oder offiziellen Reformpläne. Doch die aktuelle Fokussierung auf finanzielle Neujustierung und operativer Aufsicht deutet darauf hin, dass das Monopolmodell zumindest in Frage gestellt wird. 


Auch wenn Oregon vorerst geschlossen bleibt, bietet der US-Markt weiterhin großartige Chancen. Sichern Sie sich jetzt eine individuelle Software-Demo und entdecken Sie, wie Altenars Sportsbook-Plattform Ihre Expansion in den USA vorantreiben kann.




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