Die Kosten für den Start eines eigenen iGaming-Geschäfts im Jahr 2025

Die Kosten für den Start eines eigenen iGaming-Geschäfts im Jahr 2025

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Sie überlegen, ein eigenes iGaming-Business zu gründen? Vielleicht denken Sie schon seit mehreren Jahren darüber nach, oder die Idee hat gerade erst Form angenommen. Doch ganz egal, wie weit die Idee schon fortgeschritten ist, eine der großen Fragen lässt meist nicht lange auf sich warten, nämlich: Was kostet das Ganze eigentlich? Und zwar nicht nur die Technik, sondern das komplette Paket: Plattform, Lizenzierung, Zahlungsabwicklung, Marketing, Personal – all die Bausteine, die  für den langfristigen Erfolg entscheidend sind. In Werbeslogans wie „Starte dein Sportwettenangebot noch heute” kommen sie kaum vor. Dabei sind es genau diese Faktoren, die am Ende über Erfolg oder Misserfolg entscheiden.

 

Genau hier setzt dieser Artikel an. Denn die Wahrheit ist: Eine pauschale Antwort gibt es darauf nicht. Die Kosten variieren stark und hängen davon ab, wie und wo Sie Ihr Business aufbauen und wie viel Kontrolle Sie selbst behalten möchten.  Wenn Sie ernsthaft überlegen, ein iGaming-Business – sei es Sportwetten, Online-Casino oder beides – auf die Beine zu stellen, dann finden Sie in diesem Artikel die hilfreiche Orientierung, die Ihnen bislang gefehlt hat. 


Drei Wege zum Markteintritt


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Für Betreiber und Gründer, die in den iGaming-Markt einsteigen möchten, gibt es grundsätzlich drei verschiedene Wege, um dies zu tun: White-Label, Turnkey oder ein vollständig unabhängiger Aufbau. Jede der drei Möglichkeiten bringt ein eigenes Verhältnis von Tempo, Kontrolle und Kosten mit sich. Die richtige Entscheidung ist dabei immens entscheidend, denn wer sich hier verschätzt, zahlt am Ende womöglich deutlich mehr als nötig.


White-Label-Lösung


Geringere Einstiegskosten, aber weniger Kontrolle


Für Neueinsteiger im Markt bieten White-Label-Plattformen einen unkomplizierten Weg, schnell und ohne große Hürden zu starten. Der Anbieter solcher Plattformen stellt die technische Grundinfrastruktur bereit – darunter Sportwettenmärkte, Online-Casinospiele, Lizenzierungen, Zahlungsabwicklungen und technischer Support. So können sich Betreiber ganz auf das Branding und die Kundengewinnung fokussieren. Das Time-to-Market (also die Zeit bis zur Markteinführung) ist kurz, die Anfangsinvestition deutlich geringer als bei anderen Modellen.

 

Dieser einfache Einstieg in die iGaming-Branche bringt jedoch Einschränkungen mit sich: Die Anpassungsmöglichkeiten sind begrenzt, die Kontrolle über Produkte und die Plattform insgesamt eingeschränkt. Außerdem basiert das Modell meist auf einer Umsatzbeteiligung, was Auswirkungen auf die langfristige Profitabilität haben kann. Betreiber sind zudem stark vom jeweiligen Anbieter abhängig – etwa bei Updates, regulatorischen Änderungen oder bei der Anpassung des Inhalts.


Ein White-Label-iGaming-Business bleibt zwar ein effizienter und zugänglicher Einstieg, eignet sich aber vor allem für diejenigen, die Geschwindigkeit über Kontrolle stellen. Oder für alle, die ein Konzept erst einmal am Markt testen möchten, bevor sie umfassender investieren.


Partnerschaften mit Turnkey-Plattformen


Ein Mittelweg zwischen Geschwindigkeit und Kontrolle


Turnkey-Lösungen bilden das Mittelfeld zwischen der Einfachheit von White-Label-Angeboten und der vollständigen Unabhängigkeit eines Eigenbaus. Betreiber behalten hier die Kontrolle über Marke und Lizenz, lagern jedoch große Teile der technischen Umsetzung aus – etwa die Plattforminfrastruktur, Spielintegrationen, Zahlungsabwicklung und in der Regel auch den laufenden Support. Die Turnkey-Lösung ist besonders attraktiv für Betreiber, die mehr Kontrolle möchten, ohne dabei das Rad neu zu erfinden. Es ermöglicht die individuelle Frontend-Entwicklung, mehr Einfluss auf die Content-Strategie und mehr operative Flexibilität. 


Diese Freiheit bringt allerdings auch mehr Verantwortung mit sich. Die Aufsicht über regulatorische Vorgaben liegt beim Betreiber selbst, ebenso wie Hosting und Risikomanagement. Die Kosten sind dabei höher als beim White-Label-Modell, die Umsetzung dauert meist etwas länger. Doch der Mehraufwand lohnt sich.


Für ambitionierte Betreiber mit einer klaren Vision bieten Turnkey-Lösungen einen strukturierten, aber zugleich skalierbaren Einstieg in den iGaming-Markt.


Vollständiger unabhängiger Aufbau


Maximale Kontrolle, maximales Commitment


Wer eine iGaming-Plattform von Grund auf selbst aufbaut, erhält uneingeschränkte Kontrolle – braucht dafür aber auch erhebliches Kapital, tiefgreifendes Fachwissen und einen langen Atem. Jeder einzelne Baustein – vom Sportwetten-Engine über Wallets und Backoffice bis hin zum CRM – muss intern entwickelt, integriert und dauerhaft gepflegt werden oder über maßgeschneiderte Partnerschaften abgedeckt sein. Betreiber müssen ihre Lizenzierung, Zahlungsinfrastruktur, Spielinhalte und Compliance-Systeme eigenständig sichern. Gleichzeitig verantworten sie auch Hosting, Sicherheit und technischen Support.

 
Die Vorteile davon sind vollständiges (geistiges) Eigentum am Produkt sowie die völlige Freiheit, eigene Ideen umzusetzen. Doch die Risiken sind nicht zu unterschätzen: Die Umsetzung dauert, laufende Kosten sind hoch und Fehler können sehr teuer werden. Dieser Weg ist in der Regel Unternehmen vorbehalten, die über ausreichend Kapital, klare strategische Ziele, relevante Vorerfahrung und die nötige Ausdauer verfügen. Wer diesen Weg meistert, hat allerdings die Chance auf erfolgreiche Ergebnisse. 


Kostenaufstellung nach Kategorie


Ein eigenes iGaming-Business zu starten, bedeutet weit mehr als nur Plattformgebühren zu zahlen und eine Lizenz zu beantragen. Die tatsächlichen Kosten verteilen sich auf mehrere Ebenen – Infrastruktur, Zahlungsabwicklung, Compliance, Personal und mehr. Jede dieser Komponenten ist essentiell und kann teuer werden. Vor allem wenn eine davon im Vorfeld unterschätzt wird. Deswegen hier eine Einordnung, wohin das Geld wirklich fließt:


Lizenzierung und Rechtliches

Die Lizenz ist gewissermaßen Ihr Pass für die Branche. Ohne sie stehen Sie vor geschlossenen Möglichkeiten und tauchen im Markt gar nicht erst auf. In diesem Zusammenhang ist der Preis für die Lizenz selten das Hauptproblem. Wichtiger sind Zugang, Vertrauen und operative Stabilität. Diese drei Faktoren entscheiden darüber, ob Ihr Geschäftsmodell skalierbar ist und (langfristig) Bestand hat.

 
Die Kosten variieren je nach Rechtsgebiet. Malta, die Isle of Man oder Curaçao etwa unterscheiden sich deutlich bei Gebühren, regulatorischen Anforderungen und ihrem Ruf im Markt. Hinzu kommen weitere rechtliche Ausgaben wie Unternehmensgründung, juristische Beratung und laufende Berichtspflichten. Die Lizenz ist eine unverzichtbare Grundlage und oft teuer.  Noch um einiges teurer wird es jedoch, wenn man sie vernachlässigt oder den Prozess falsch angeht.

 

Technologie und Infrastruktur

Hier beginnt das iGaming-Business Gestalt anzunehmen – und genau hier summieren sich die Kosten meist unbemerkt. Plattform-Architektur, Spiel-APIs, Zahlungsabwicklung, Wallet-Systeme, CMS, Backoffice, Sportmanagement, Hosting und Systemverfügbarkeit: All das fällt in diese Kategorie. Selbst bei einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit einem Drittanbieter können individuelle Anpassungen, Skalierbarkeit und Systemstabilität die Kosten und die Komplexität deutlich erhöhen. 


Wer intern entwickelt, sieht sich anfangs mit höheren Ausgaben konfrontiert. Doch selbst Plug-and-Play-Lösungen erfordern eine echte Investition in Stabilität. Wer dabei sparsam vorgeht, spürt die Folgen später in Form von Engpässen bei Ladezeiten, Systemausfällen während Zeiten hoher Auslastung und eingeschränkter Flexibilität, wenn sich zum Beispiel die Strategie Ihres Unternehmens ändert. Infrastruktur gewinnt selten Auszeichnungen, noch seltener wird über sie gesprochen. Doch sie ist das Fundament, das Performance, Vertrauen und langfristiges Wachstum trägt.


Zahlungssysteme und KYC

Zahlungen reibungslos abzuwickeln und dabei compliant zu bleiben, ist in der Praxis selten so einfach, wie es in der Theorie klingt. Die Integration von PSPs (Zahlungsdienstleistern), Abwicklungsflüsse, Devisenbearbeitung, Schutz vor Rückbuchungen und Betrugsprävention sind alle mit technischem und finanziellem Aufwand verbunden. Gleiches gilt für KYC (Know your Customer): Hierbei handelt es sich um gesetzlich vorgeschriebene Prozesse zur Identifizierung und Überprüfung von Kunden. Ob automatisiert oder manuell – Onboarding-Systeme müssen lokale regulatorische Standards  erfüllen, Geldwäsche-Verstöße verhindern und ein Nutzererlebnis bieten, das seriöse Spieler nicht abschreckt.

 
Betreiber in regulierten Märkten sehen sich mit steigenden Erwartungen konfrontiert, was Herkunftsnachweise für Gelder, Überprüfungen der finanziellen Tragfähigkeit und sichere Datenspeicherung betrifft. Diese sind in der Regel keine optionalen Extras und auch nicht günstig. Anbieter verlangen Integrationsgebühren, prozentuale Transaktionskosten und in einigen Fällen monatliche Mindestbeträge. Verhandeln Sie also gut, aber kalkulieren Sie gewissenhaft. Schwachstellen in diesem Bereich können zu geschlossenen Konten, stagnierendem Wachstum oder Schlimmerem führen.

 

Marketing und Spielerakquise

Egal, wie stark die Plattform ist, Spieler kommen nicht zufällig. Die Akquise gehört zu den größten und manchmal volatilsten Ausgaben in einem iGaming-Business. Bezahlte Anzeigen in Suchmaschinen, Affiliate-Deals, Influencer-Kampagnen, Bonusstrategien und Media-Buying erfordern Kapital im Voraus. Meistens sogar noch bevor Umsätze erzielt werden. Allein Affiliates können 25-40 % des Player Lifetime Value (PLV) beanspruchen. Beim PLV handelt es sich um den geschätzten Gesamtumsatz oder Gewinn, den ein durchschnittlicher Spieler über die gesamte Dauer seiner Kundenbeziehung generiert.


Dann wäre da noch das Thema Kundenbindung. CRM-Plattformen, Treueprogramme und Reaktivierungsmaßnahmen verursachen zusätzliche Kosten – sei es durch Abonnements oder individuelle Entwicklungen. Betreiber müssen außerdem mit Ausgaben für lokalisierte Inhalte, Übersetzungen und rechtlichen Vorgaben im Marketing rechnen – vor allem in regulierten Märkten. In einem überfüllten Markt sichtbar zu bleiben, ist teuer. Wer hier falsch oder zu knapp kalkuliert, riskiert das gesamte Geschäftsmodell.


Compliance und Risikomanagement

Regulierte Glücksspielmärkte lassen kaum Spielraum für Verzögerungen bei der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben. Compliance ist kein Nebenprodukt, sondern ein zentraler Bestandteil des operativen Geschäfts. Bereits ab Tag eins müssen Betreiber auditfähige Systeme vorweisen: Echtzeitberichte, AML-Kontrollen, Tools für verantwortungsvolles Spielen, Datenschutzmechanismen und länderspezifische Offenlegungspflichten. All das verlangt anfängliche Investitionen in Technologie – und verursacht laufende Kosten für Monitoring, interne Prozesse und qualifiziertes Personal.

 
Risikomanagement ergänzt diesen Bereich um Betrugsprävention, Transaktionsüberwachung, Musteranalysen im Wettverhalten sowie Nachweise zur Herkunft der eingesetzten Mittel. Das sind keine theoretischen Anforderungen, sondern in der Praxis sehr relevante Dringlichkeiten. Sie beeinflussen direkt, wie Regulierungsbehörden Ihre Lizenz bewerten, wie Zahlungspartner Ihr Risikoprofil einstufen – und wie lange Ihr Geschäft dem Prüfungsdruck standhält.

 

Personalkosten

So modern eine Plattform auch sein mag, so automatisiert einzelne Prozesse auch funktionieren: Ohne Menschen geht es nicht! Vom Compliance-Beauftragten über Trading-Analysten, Marketingmanager, Affiliate-Lead bis hin zum 24/7-Kundensupport: Die Gehaltsliste wächst schnell. Betreiber brauchen qualifiziertes Fachpersonal in verschiedenen Abteilungen – oft mit Sprachkenntnissen, regulatorischem Know-how und branchenspezifischer Erfahrung. Und dabei sind Führungspositionen auf C-Level, juristische Beratung und technischer Support noch nicht mitgerechnet.

 
Auch ein schlankes Setup benötigt also ein Kernteam, das den Betrieb am Laufen hält und die Geschäftslizenz absichert. Wer unabhängig aufbaut, für den wird Personal oft zur größten laufenden Kostenposition überhaupt. In regulierten Märkten kann Personalmangel in Schlüsselbereichen schnell riskant werden – was manchmal sogar die Lizenz gefährden kann. Gehälter tauchen zwar nicht in der ersten Rechnung auf, bestimmen aber von Anfang an, ob ein iGaming-Business nachhaltig tragfähig ist.


Beispielhafte Budget-Szenarien (Jahr 1)


Die Kosten für den Einstieg ins iGaming-Business im Jahr 2025 hängen weniger von der Größe Ihrer Ambitionen ab – sondern vielmehr davon, wie strukturiert diese umgesetzt werden. Ein White-Label-Projekt lässt sich für einen Bruchteil der Kosten realisieren, die ein komplett eigenes System erfordert. Wie bereits festgestellt, müssen Sie dafür aber Einschränkungen bei Kontrolle, Skalierbarkeit und Eigentum in Kauf nehmen. Am anderen Ende des Spektrums steht der vollständig eigenständige Aufbau mit maximaler Unabhängigkeit – allerdings auch mit Kapitalbedarf im sechs- bis siebenstelligen Bereich. Dazwischen bieten Turnkey-Partnerschaften eine ausgewogene Kombination aus Individualisierbarkeit und Umsetzungsgeschwindigkeit, allerdings mit großen Unterschieden je nach Lizenz, Produktangebot, Datenzugang und Marketingumfang. 


Unterm Strich gilt: Die Kostenfrage dreht sich nicht nur um Technologie. Sie hängt ebenso von geografischem Fokus, vertikalem Geschäftsfeld und dem Kapital ab, das Sie bereit sind, im ersten Schritt zu investieren. 


Hier ein Überblick, mit welchen Budgets Sie im ersten Jahr je nach Modell rechnen sollten:

 

Summary of Estimated Year One Investment Costs


MarkteintrittsmodellGeschätzte Kosten im 1. JahrWas typischerweise darin enthalten ist
White-Label Startup$100,000 – $250,000Plattformzugang, Basis-Spielauswahl, Lizenz über den Anbieter, gehostete Infrastruktur, integrierte Zahlungssysteme, einfache Markenanpassung und Support
Turnkey- Launch$500,000 – $2,000,000Individuelles Frontend, Plattformlizenz, Integration von Spielen und Sportwetten, Zahlungsabwicklung, B2C-Lizenzkosten, rechtliche Strukturierung, erstes Personal, Marketing, CRM-Tools.
Unabhängiger Aufbau$2,500,000 – $10,000,000+Vollständige Plattformentwicklung, PAM, Sportwetten-Engine oder Casino-Aggregator, Zahlungs- und Datenfeed-Vereinbarungen, eigene Technologie, internes Personal, Compliance, Marketing und Lizenzierung.


White-Label Startup

Geschätzte Kosten: 100.000 $–250.000 $
Geeignet für: Kleine Anbieter oder Affiliate-gestützte Projekte

 

Der Großteil des Budgets fließt hier in Plattformgebühren, vordefinierte Spiel- und Wettmarktbundles, Infrastruktur-Hosting und die Lizenzierung unter dem regulatorischen Dach des Anbieters. Es ist ein abgespecktes Startmodell, das typischerweise effizient ist, aber gleichzeitig auch eng begrenzt ist. Es gibt selten Raum für maßgeschneiderte Technologie oder umfassende Anbieter-Deals, und Marketingbudgets werden oft stark gekürzt, um im Budgetrahmen zu bleiben.


Bei dieser Option geht es weniger darum, eine langfristige Marke aufzubauen, sondern vielmehr darum, frühzeitig Traffic zu generieren, Konversionen zu testen und ein Konzept zu beweisen, ohne dabei zu viel Kapital zu investieren. Es funktioniert, aber nur, wenn die Erwartungen mit den Einschränkungen übereinstimmen. 


Turnkey Launch

Geschätzte Kosten: 500.000 $–2.000.000 $
Geeignet für:  Ambitionierte Betreiber mit langfristigem Plan und klarer Markenvision


In dieser Größenordnung geht es nicht mehr nur um einen schnellen Start. Hier geht es darum, dass ein skalierfähiges iGaming-Business aufgebaut wird, das mit dem Unternehmen wachsen kann. Ein wesentlicher Teil des Budgets fließt in die Plattformlizenz, Spiel- und Wettinhalte (z. B. Aggregator-Deals oder Datenfeeds), Zahlungsschnittstellen sowie einen individuell gestalteten Markenauftritt, der auf den Zielmarkt zugeschnitten ist.

 
Die Betreiber müssen außerdem eine eigene Lizenz einholen, erste rechtliche und unternehmensbezogene Gründungskosten einplanen und in die erste Marketingausübung investieren. In dieser Phase kommt es außerdem schon zum Personalaufbau, denn Bereiche wie Compliance, Support und Kundenakquise lassen sich nicht dauerhaft auslagern. Das ganze ist selbstverständlich ein größeres Commitment, aber es lohnt sich, denn die Vorteile sind hier: mehr Kontrolle, bessere Margen und ein eindeutiger Weg in Richtung Skalierung – oder späterer Exit zu den eigenen Bedingungen. 


Unabhängiger Aufbau

Geschätzte Kosten: 2.500.000 $–10.000.000+ $
Geeignet für: Gut finanzierte Betreiber mit Anspruch auf volle Kontrolle und langfristige Wertschöpfung


Dieser Weg ist ebenso anspruchsvoll wie strategisch. Die Budgets in dieser Kategorie decken den vollständigen Plattformaufbau ab – vom Frontend über den Odds-Engine, das Account-Management bis hin zur gesamten Infrastruktur für Sportwetten oder Casino. All das wird entweder intern oder in Zusammenarbeit mit spezialisierten Dienstleistern realisiert.

 
Hinzu kommen Lizenzierung, exklusive Datenfeed-Vereinbarungen, Trading-Tools und ein komplettes Team aus Entwicklern, Risikomanagern, Compliance-Spezialisten und Customer Support. Die Kosten steigen hier rasant, doch das Ergebnis ist vollständiges Eigentum. Keine Umsatzbeteiligung. Keine externen Entwicklungspläne. Keine Skalierungsgrenzen. 


Strategien zur Kostensenkung


Was viele neue Betreiber überrascht, sind nicht die geplanten Investitionen, sondern wie schnell die Ausgaben aus dem Ruder laufen. Das passiert häufig dadurch, dass es an einer klaren Anfangsstruktur fehlt. Wer mit einem White-Label-Modell startet, profitiert oft von besser kalkulierbaren und in manchen Fällen sogar verhandelbaren Einstiegskosten. Erfahrene Anbieter bieten hier mitunter Staffelpreise, erfolgsabhängige Gebühren oder gezielte Unterstützung beim Launch an, um das Budget in den entscheidenden ersten Monaten zu entlasten. 


Für andere wiederum ist die Lizenzierung eine typische Kostenfalle. Mehrere Anträge gleichzeitig in verschiedenen Rechtsgebieten einzureichen, mag ambitioniert wirken – in der Praxis sind gestaffelte Anträge aber oft der klügere Weg. Jeder Regulator arbeitet in seinem eigenen Tempo. Und so lange die Genehmigung noch aussteht, zahlen Sie bereits Personal, Infrastruktur und juristische Beratung. Das alles ohne Einnahmen. Deshalb lohnt es sich, dort zu starten, wo der Markteintritt am wahrscheinlichsten und schnellsten gelingt, und von dort aus Schritt für Schritt zu expandieren. 


Erfahrene Betreiber sparen oft gerade da, wo sie nicht alles selbst besitzen oder kontrollieren wollen. Nicht zentrale Bereiche wie Kundenservice, Risikomanagement oder Affiliate-Betreuung an spezialisierte Partner auszulagern, senkt die Personalkosten und erhöht zugleich die betriebliche Flexibilität. Viele Betreiber vermeiden es auch bewusst, zu früh in feste Infrastruktur zu investieren. Stattdessen setzen sie auf modulare Plattformmodelle mit skalierbaren Kosten, die an die tatsächliche Performance gekoppelt sind. Im Allgemeinen gilt: Entscheidend ist zu erkennen, wo Kontrolle wirklich Mehrwert schafft und wo Kontrolle wiederum leise das Budget frisst, ohne das iGaming-Business wirklich voranzubringen. Insofern liegt Effizienz auch oft im bewussten Verzicht.


Auch Personalisierung kann zur Kostenfalle werden. Es ist verlockend, jede gewünschte Funktion gleich zu Beginn umzusetzen, doch zu viel Enthusiasmus am Anfang kann sowohl Zeitplan als auch Budget schnell sprengen. Ein Minimum Viable Product-Ansatz (kurz MVP, also eine erste schlanke und funktionsfähige Produktversion, die sich auf das Wesentliche konzentriert), ermöglicht einen schnelleren Markteintritt, echte Performance-Tests und gezielte Reinvestitionen auf Basis realer Daten. 


Ein weiteres sensibles Feld ist die Zahlungsabwicklung. Günstig ist sie selten, aber die größten Kosten entstehen oft durch schlechte Planung. Viele Payment Service Provider (PSPs), also Zahlungsabwickler, stufen neue Anbieter zunächst als Hochrisiko ein. Die Genehmigung dauert, und Rückbuchungen verschärfen die Lage zusätzlich. Hier hilft es, frühzeitig das Gespräch mit Zahlungsanbietern zu suchen, die Betrugskontrollen zu optimieren und von Anfang an eine transparente Historie aufzubauen.

 

Und nicht zuletzt: Unterschätzen Sie niemals die Abwanderung. Eine gesunde Spieler- beziehungsweise Wettendendatenbank entsteht nicht von allein. Sie ist das Ergebnis aus durchdachtem CRM, gezielten Bindungstools und kontinuierlicher Reaktivierung. Wer diesen Bereich vernachlässigt, zahlt am Ende doppelt – nämlich für die Rückgewinnung von Spielern und Wettenden, die man eigentlich hätte halten können. 


Smarte Strategien zur Kostenoptimierung im Jahr 2025


Kostenkontrolle im iGaming bedeutet nicht, an allen Ecken und Kanten zu sparen. Vielmehr bedeutet es, gezielt und bewusst zu investieren. Erfolgreiche Betreiber im Jahr 2025 strukturieren ihr iGaming-Business deshalb so, dass es schlank bleibt, ohne das Wachstum zu bremsen.

 

Wie also lassen sich Fixkosten senken, ohne dass die Performance leidet? Erfahrene Teams setzen auf folgende Ansätze:


Wichtige Strategien zur Kostensenkung sind: 


  • Modulare, skalierbare Tech-Stacks

  • Shared Service Center für Compliance

  • KI-gestützte Automatisierung operativer Prozesse

  • Strategisches Outsourcing

  • Innovationen im Zahlungsverkehr

  • Intelligente CRM-Systeme und Kundenbindungslösungen


Modulare, skalierbare Tech-Stacks


Anstatt sich bereits zu Beginn auf umfassende Komplettlösungen festzulegen, setzen smarte Betreiber auf modulare Systeme, mit denen sie nur das entwickeln (oder lizenzieren), was sie auch wirklich brauchen, und später bei Bedarf erweitern. Das reduziert unnötige Lizenzkosten, senkt den Integrationsaufwand und sorgt für die nötige Flexibilität, um Technologie dem Markt anzupassen – und nicht umgekehrt. 


Shared Service Center für Compliance


Mit wachsender Marktabdeckung steigen auch die regulatorischen Anforderungen. Die Kosten müssen allerdings nicht im gleichen Maße mitwachsen. Viele Betreiber bündeln inzwischen ihre juristischen, regulatorischen und KYC-bezogenen Aufgaben marken- und länderübergreifend in zentralen Serviceeinheiten. Durch diesen konsolidierten Ansatz lassen sich Prozesse standardisieren, Tools effizienter nutzen und Audits besser vorbereiten – ohne in jedem Markt separate Teams aufbauen zu müssen.


KI-gestützte Automatisierung im Tagesgeschäft


Fortschrittliche Betreiber setzen zunehmend auf KI, um repetitive Aufgaben zu automatisieren, die personelle Ressourcen binden. Dies ist zum Beispiel der Fall bei der Betrugserkennung, bei einfachen Kundenanfragen oder bei der Verifizierung von Wetten. Gut trainierte Systeme erhöhen hier nicht nur die Genauigkeit, sondern entlasten auch die Teams. Mit der richtigen Überwachung lassen sich so Arbeitskosten senken, Reaktionszeiten optimieren und Risiken zusätzlich gezielt minimieren. 


Strategisches Outsourcing – dort, wo es sinnvoll ist


Nicht alles muss intern entwickelt oder betrieben werden. Immer mehr Betreiber lagern Bereiche wie Affiliate-Management, Kundensupport oder bestimmte Handelsfunktionen gezielt an vertrauenswürdige Partner aus. Dabei geht es nicht darum, um jeden Preis zu sparen. Vielmehr geht es dabei darum, intern Kapazitäten für Strategie, Wachstum und regulatorische Aufgaben freizumachen.


Innovative Zahlungsprozesse


Im Zahlungsverkehr summieren sich die Kosten rasant. Einige Betreiber setzen 2025 deshalb auf kostengünstigere Alternativen zu klassischen Kartennetzwerken, zum Beispiel auf Konto-zu-Konto-Zahlungen (A2A) oder lokal angepasste Echtzeitlösungen. Diese senken Transaktionsgebühren und verkürzen Abwicklungszeiten. Andere experimentieren mit neuen Liquiditätsmodellen, zum Beispiel über Spieler-Staking oder Belohnungssysteme, um die Cashflow-Planung in Hochphasen zu verbessern.


Intelligente CRM-Systeme und Kundenbindungslösungen


Die Akquise neuer Spieler bzw. Wettenden kann sehr teuer sein. Sie zu halten ist deutlich günstiger. Dies trifft allerdings nur zu, wenn das Bindungssystem funktioniert. Moderne CRM-Plattformen auf KI-Basis analysieren das Spielverhalten heute in Echtzeit und passen Angebote, Inhalte und Ansprache dynamisch an die jeweilige Aktivität an. Das Ergebnis? Eine bessere Segmentierung, höhere Loyalität und geringere Abwanderung. Damit löst sich die Branche zunehmend von starren Kampagnen hin zu verhaltensbasierter Kundenbindung. 


Diese Strategien zur Kostenreduzierung sind übrigens nicht bloß Tricks – sie spiegeln eine neue Denkweise in der iGaming-Industrie wider: disziplinierter, strukturierter, zukunftsorientierter. Die erfolgreichsten Betreiber sind nicht zwangsläufig die, die am meisten ausgeben. Sondern die, die mit Weitblick investieren, dabei flexibel bleiben und wissen, wann Effizienz wichtiger ist als bloße Größe. 


Build oder Buy? Der richtige Weg für nachhaltiges Wachstum


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Bevor Sie entscheiden, ob Sie selbst entwickeln oder lieber einkaufen möchten, lohnt sich eine grundlegende Frage: Liegt Ihr Fokus auf der Produktentwicklung – oder geht es primär um Akquise, Kundenbindung und Wachstum? Die Antwort darauf beeinflusst alles, von den Zeitplänen bis hin zur Exit-Strategie.

 
Wer von Grund auf baut, behält die volle Kontrolle über Roadmap, IP und Innovationszyklen. Für manche ist genau das entscheidend: Es erlaubt einzigartige Funktionen, eine maßgeschneiderte User Experience und einen langfristigen technologischen Vorsprung. Gleichzeitig bindet es aber auch viele Ressourcen, zum Beispiel für Infrastruktur, Personal, Compliance und die Integration zahlloser Einzelsysteme. Zeit, die nicht in Wachstum oder Akquise fließt.

 

Der Kauf bzw. das Lizenzieren bestehender Systeme ist meist schneller und deutlich schlanker im Prozess. Die meisten erfolgreichen Betreiber sehen es auch nicht als Entweder-oder, sondern setzen auf modulare Modelle. Sie lizenzieren die Infrastruktur, behalten gleichzeitig aber die Kontrolle über UX, CRM und Branding. Eine strategische Kompromisslösung, die dort Eigenständigkeit erlaubt, wo sie wirklich zählt, ohne die Last komplexer Backends tragen zu müssen.

 

Ein weiterer Aspekt ist die technische Schuldenlast. Eigene Plattformen sind selten beim ersten Release perfekt. Sie langfristig weiterzuentwickeln, bindet Ressourcen und kann die Produktentwicklung verlangsamen.  Lizenzierte Systeme nehmen diesen Druck raus und ermöglichen es Teams, sich auf die Bereiche zu fokussieren, die die Marke wirklich vom Wettbewerb abheben.


Auch vollständiges Eigentum hat seine Berechtigung. Manche Betreiber entwickeln eigene Plattformen für den internen Betrieb oder als zukünftiges B2B-Produkt. Einige auch mit Blick auf einen möglichen Exit. Es gibt kein pauschales Richtig oder Falsch – nur die Architektur, die zu Ihren Zielen passt. Die meisten Betreiber müssen das Rad nicht neu erfinden. Sie brauchen die Freiheit, ihre Angebote darüber individuell zu gestalten.

 
Altenar bietet solch eine skalierbare, lizenzierte Basis, die beide Wege unterstützt: Full-Stack oder modulare Integration. Was bedeutet das für Sie? Ganz einfach: Egal, ob Sie gerade ein neues Konzept testen oder gezielt mit Ihrem iGaming-Business wachsen wollen – Altenar liefert die Plattform für Ihr Vorhaben.

 

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Unser Expertenteam begleitet Sie Schritt für Schritt. Von den ersten modularen Bausteinen bis zur vollständigen Plattform. Gleichzeitig erstellen wir eine transparente Kostenübersicht, die Ihnen zeigt, was für Kosten auf Ihr individuelles iGaming-Business im Jahr 2025 zukommen. Keine Schätzungen. Kein Rätselraten. Stattdessen erhalten Sie eine fundierte Beratung auf Basis Ihrer Ziele, Zielmärkte und Prioritäten.

 
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